Maulwürfe sind possierliche und harmlose Tierchen. Jeder, der schon einmal einen Maulwurf gesehen hat, ist sofort von der Niedlichkeit dieser skurrilen Wesen gefesselt. Doch es sind die Hinterlassenschaften dieser umtriebigen Insektenfresser, die Garten-oder Grundstücksbesitzer so gar nicht niedlich finden. Dem aufgetürmten Haufen lässt sich in der Tat leider nichts Positives abgewinnen.
Wenn Sie Ihren Blick voller Stolz über Ihr akribisch gepflegtes Grundstück schweifen lassen und die Melancholie, die Sie dabei empfinden, jäh durch unzählige kleine Erdhaufen unterbrochen wird, die sich in Ihrem Vorgarten plötzlich angehäuft haben, kann Ihnen das gehörig den Tag versauen. Da pflegen Sie Ihren Rasen bis hin zum absoluten Vorzeigeobjekt und müssen dann tatenlos mitansehen, wie er sich in einen Rübenacker verwandelt. Offenbar finden mehrere Maulwürfe Ihr Grundstück ebenso einladend wie Sie selbst. Doch was tun bei diesen ungebetenen Besuchern?
Ist der Maulwurf ein Schädling?
Nun, der Maulwurf an sich kann eigentlich nicht wirklich als Schädling eingestuft werden, da er für Ihr angebautes Obst und Gemüse keine Gefahr darstellt. Da dies nicht auf seinem Speiseplan steht, interessiert es ihn schlicht und einfach nicht. Er ignoriert es. Wenn der Maulwurf also nicht Ihrem Anbau schadet, wo ist dann das Problem? Tatsächlich ist es die Optik seiner Hinterlassenschaften, die den Maulwurf in deutschen Vorgärten zur Persona non grata werden lässt.
Der Maulwurf ist bei seiner Arbeit unter Tage äußerst fleißig und gräbt wahre Labyrinthe unter Ihrem heiligen Rasen. Der Aushub, den er dabei an die Oberfläche befördert, führt zu den berühmten Maulwurfshügeln. Kleine Erdhügelchen, die sich zu Dutzenden über Ihren Rasen erstrecken und alle Ihre Bemühungen, den Rasen so gut wie möglich zu pflegen, ad absurdum führen. Diese kleinen Hügel aus Erde können sich in der Tat zu einer regelrechten Plage ausbreiten und viele Menschen denken sich die abenteuerlichsten Maßnahmen aus, um diesem Problem Herr zu werden.
Des Rätsels Lösung?
Viele Menschen ergreifen in Ihrer Wut radikale Maßnahmen. Doch Vorsicht, da der Maulwurf unter Naturschutz steht, ist es verboten, ihn zu fangen oder gar zu töten. Die einzige Möglichkeit besteht also darin, ihn zu einem freiwilligen Abzug zu „überzeugen“, indem Sie ihm seinen Aufenthalt so unangenehm wie möglich machen.
Die „Stinkbombe“
Maulwürfe haben einen sehr empfindlichen Hör-und Geruchssinn. Bei unangenehmen Gerüchen verstehen Sie keinen Spaß und ergreifen schnell die Flucht. Ihre alten Arbeitssocken jedoch reichen dafür leider noch nicht aus, auch wenn Ihre Frau da anderer Meinung sein mag. Effektiver ist dagegen Molke und/oder Buttermilch. Wenn Sie beides miteinander vermischen und diese Tinktur mehrere Tage im Freien stehen lassen, entwickelt sich daraus eine derart übel riechende Waffe, die auch Sie aus Ihrem Haus vertreiben würde. Kippen Sie diesen „Sud“ nun in die Löcher, die der Maulwurf hinterlassen hat. Seine empfindliche Nase wird das als persönliche Beleidigung auffassen und er wird entrüstet über diesen beispiellosen Affront das Weite suchen. Diese Methode hat sich tatsächlich als überaus wirksam erwiesen und schon viele Maulwürfe in die Flucht geschlagen. Helfen kann auch Karbid gegen Maulwurf oder Buttersäure.
Zielscheibe „Gehör“
Um den kalten Krieg gegen „Ihren“ Maulwurf zu gewinnen, gibt es noch eine zweite, effektive Möglichkeit, denn ebenso empfindsam wie seine Nase ist auch sein Gehör. Nervigen Krach mag der Maulwurf ebenso wenig wie stinkende Buttermilch. Hier können Sie also ansetzen.
Fragen Sie sich, wann Sie das letzte Mal Ihren Rasen gemäht haben. Unabhängig von der Antwort; JETZT ist der richtige Zeitpunkt. Der Lärm beim Mähen setzt dem Maulwurf ordentlich zu. Auch ein Mähroboter, der Kreuz und quer über Ihren Rasen Geräusche und nervige Vibrationen verteilt, kann hier Goldwert sein. Auch mit einem selbst gebastelten Windspiel können Sie Ihren kleinen Buddler in die Flucht schlagen. Ein Holzpfahl, an den mehrere leere Blechdosen so befestigt sind, dass diese vom Wind immer wieder gegeneinander geschlagen werden, kann unglaublich nervig sein. So nervig, dass Sie selbst überlegen werden, das Feld zu räumen. Doch bleiben Sie geduldig und warten Sie auf den Abzug des Maulwurfes, denn der wird unweigerlich kommen. Garantiert!
Fazit:
Die oben genannten Methoden haben sich als am effektivsten herausgestellt, auch wenn es natürlich noch andere Möglichkeiten gibt. Mottenkugeln in Maulwurfslöchern, Rasengitter, die in den Boden eingelassen werden und das Fluten der Gänge sind weitere äußerst beliebte Methoden.
Merke:
Der Maulwurf steht unter Naturschutz und darf weder gefangen noch getötet werden. Zuwiderhandlungen haben empfindliche Strafen zur Folge.