Nachhaltigkeit gewinnt seit Jahren immer mehr an Bedeutung für das politische, wirtschaftliche und ökologische Handeln. Der Nachhaltigkeitsgedanke fokussiert sich hierbei auf erneuerbare Ressourcen, die Verbrauchsminimierung nicht-regenerierbarer Ressourcen sowie Emissionsreduzierungen. Die Umsetzungen und Reduzierungen sollen dabei nicht nur der Gegenwart zu Gute kommen, sondern auch für zukünftige Generationen auf diesem Planeten von Nutzen sein.
Wer sich fragt, wie der Nachhaltigkeitsgedanke im Eigenheim umgesetzt werden kann, findet hier nützliche Informationen sowie praktische umsetzbare Schritte, die es Ihnen erlauben ihren Fußabdruck in der Umwelt auch im Alltag zu reduzieren.
Nachhaltigkeit des Eigenheims
Das Konzept der Nachhaltigkeit im Eigenheim verfolgt die Idee einer Ressourceneinsparung, die sich durch alle Lebensphasen des Gebäudes zieht – beginnend beim Bau bis hin zum Rückbau des Gebäudes. Um ein Haus möglichst nachhaltig zu planen und ein Leben in diesem zu gestalten, sollten die sogenannten ökonomischen, ökologischen sowie sozialen Ebenen eines Hauses berücksichtigt werden.
Die nachhaltige ökonomische Ebene fokussiert sich hierbei auf die Reduzierung sämtlicher anfallender Kosten, wie bspw. einmaligen Anschaffungskosten aber auch wiederholt anfallender Nutzkosten, wie beispielsweise die Instandhaltung des Daches oder neuer Fenster. Die ökologische Ebene bezieht sich auf den Einsatz von Ressourcen und Energie sowie den Einfluss auf die Umwelt. Hier geht es vorallem darum, den Verbrauch von Strom und Gas durch zu reduzieren, aber auch zu berücksichtigen, wie viel Platz das neue Gebäude in Anspruch nehmen wird. Die soziale Ebene umfasst architektonische Faktoren, wie bspw. die Thermik und Akustik des neuen Gebäudes, die zur nachhaltigen Erhaltung der Gesundheit beitragen können.
Nachhaltigkeit beim Einrichten
Auch beim Einrichten kann der Nachhaltigkeitsgedanke verfolgt und einfach umgesetzt werden. Beginnend bei der Wahl emissionsarmer Wandfarben, die für die Gesundheit eine weniger schädliche Folge haben, als normale Farben, da die Farben aus natürlichen Rohstoffen bestehen, die biologisch abbaubar sind. Auch bei der Wahl der Tapete können Sie eine bewusste Entscheidung zur Reduzierung von umweltschädlichen Folgen treffen. Das Bundesamt für Umwelt hat Tapeten die Phthalate, Schwermetalle sowie Formaldehyd enthalten als bedenklich eingestuft und auch vor PVC-Tapeten warnt das Umweltbundesamt, da diese bereits bei normaler Temperatur abgasen. Wie kann ich als Verbraucher jedoch herausfinden, ob eine Tapete umweltfreundlich und gut für meine Gesundheit ist?
Das Europäische Umweltamt hat dafür Nachhaltigkeitszeichen entwickelt, die nicht nur für Farben, sondern auch Tapeten gelten. Als Verbraucher sollten Sie nach einem Blauen Engel Ausschau halten, denn dieser versichert Ihnen, dass die Tapeten ohne chemische Hilfsmittel, Glyoxal und Formaldehyd hergestellt sowie frei von weiteren Konservierungsstoffen und anderen krebserzeugenden Substanzen sind und Wert auf einen sparsamen Ressourceneinsatz legen. Auch Bodenbeläge unterscheiden sich in ihrer Langlebigkeit. Während Böden aus Holz, Fliesen oder Linoleum zwar nachhaltiger sind als Teppichböden, ist die Feinstaubbelastung für den Menschen in diesen Räumen viermal höher als in Räumen mit Teppich. Entscheiden Sie sich für einen Teppichboden, haben Sie hier die Möglichkeit einen Teppich mit einem Rugmark-Siegel zu wählen.
Dieses Siegel versichert Ihnen, dass der Teppich unter den nachhaltigen sozialen Mindeststandards hergestellt wurde. Beim Kauf neuer Möbel kann der Nachhaltigkeitsgedanke durch den Kauf von Recycling-Möbel umgesetzt werden. Über die letzten Jahre ist der Trend von Recycling-Möbeln enorm angestiegen und auch große Hersteller erkennen den Wert der Nachhaltigkeit, weshalb Produktionswege, -weisen und Materialzusammensetzung der Möbel eine immer größere Rolle spielen. Scheuen Sie sich also nicht beim Kauf neuer Möbel sich über die Nachhaltigkeit dieser zu informieren oder Ihre Möbel einfach selber herzustellen – siehe 5 gute Gründe, um zu heimwerken.
Nachhaltigkeit im Haushalt
Auch im Haushalt und im täglichen Leben können Sie einiges tun, um den Nachhaltigkeitsgedanken umzusetzen. Am wohl bekanntesten ist der Tipp zur Einsparung von Wasser, Strom und Gas. Nicht ohne Grund wird immer wieder darauf hingewiesen, stromfressenden Stand-by Modi der Elektrogeräte ein Ende zu setzen oder lieber stoßzulüften statt einem langzeit-gekipptem Fenster. Durch einen Stromvergleich und dem möglichen Wechsel zu einem ökologischen Stromanbieter unterstützen Sie nicht nur Nachhaltigkeitsprojekte auf dem deutschen Strommarkt und leisten so einen wichtigen Beitrag für das Investment in die Entwicklung erneuerbarer Energien.
Auch veränderte Verhaltensweisen, wie z.B. das Fahrrad oder die öffentlichen Verkehrsmittel dem Auto vorzuziehen, sind wichtige Schritte, um einen ressourcensparenden Alltag zu gestalten. Ein weiterer wichtiger Aspekt, um die Nachhaltigkeit in den eigenen vier Wänden zu unterstützen, ist die bewusste Entscheidung zu regionalen Produkten, die Minimierung des Fleischkonsums und das Minimieren des Konsums im Allgemeinen. Nehmen Sie sich die Zeit, sich über Nachhaltigkeitssiegel und -konzepte zu informieren und treffen Sie bewusste Entscheidungen im alltäglichen Handeln.